Markus Maria Winkler

Schauspieler und Sänger

 LiteraTierisches 

Satirisch - szenische Lesung

mit Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler.

Spielzeit: 2006 bis heute

Foto und Plakatgestaltung: Wolfgang Gebhard, Bildrechte: Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler


Inhalt:

- Pressetext

- Künstlervita

- Kritiken: 2024, 2023, 2022, 2020, 2019, 2016, 2015, 2014

- Gastspielorte 2006 bis heute

- Danksagung


Pressetext:

Ist uns die Eintagsfliege überlegen? Ist das Verhalten des Storches eigentlich akzeptabel? Weshalb zieht ein Löwe die Kerkerhaft im Käfig einem Stadtbummel in Berlin vor? Fragen über Fragen ergeben sich bei der LiteraTierischen-Lesung mit den Schauspielern Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler. Ähnlich wie die Fabulisten des 18. Jahrhunderts nutzten auch literarische Größen wie Busch, die Gebrüder Grimm, Goethe, Tucholsky und Ringelnatz die Beschreibung des Tierischen, um das allzu Menschliche zu spiegeln. Prädikat: feinsinnig und humorvoll!
Satierisch gute Unterhaltung bei „LiteraTierisches“.

Die Schauspieler Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider arbeiten seit über 20 Jahren zusammen. Seit dieser Zeit brachten sie viele gemeinsame Produktionen auf die Bühne. Ihr Programm LiteraTierisches spielen sie sehr erfolgreich seit 18 Jahren.

Markus Maria Winkler spielte beim Südbayerischen Theaterfestival, dem Tourneetheater Das Ensemble Jacob-Schwiers, dem Festspielhaus München und ist mit eigenen musikalischen und literarischen Bühnenprogrammen bis heute in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Gastspielreisen.

Der Kärntner Jürgen Wegscheider spielte an Theatern in Frankfurt/Main, München und Essen und war regelmäßig auf Theatertournee. Mit seinen vorwiegend literarisch-kabarettistischen Programmen ist er in ganz Belgien, Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs.

Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler, LiteraTierisches


Künstler:

Markus Maria Winkler

Im Juni 1975 wurde der Schauspieler und Sänger, Markus Maria Winkler, in Wilhelmshaven an der Nordseeküste geboren. Er spielte beim Südbayerischen Theaterfestival, beim Tourneetheater Das Ensemble Jacob-Schwiers und am Festspielhaus in München. Mit seinem Kollegen Jürgen Wegscheider gastiert er mit eigenen literarischen Programmen im deutschsprachigen Raum in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2024 feiert Markus Maria Winkler sein 27. Bühnenjubiläum.

Jürgen Wegscheider

Der Kärntner Jürgen Wegscheider spielte an Theatern in Frankfurt/Main, München und Essen und war regelmäßig auf Theatertournee. Mit seinen vorwiegend literarisch-kabarettistischen Programmen ist er in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs.

Jürgen Wegscheider als Frosch in "LiteraTierisches" im Wasmer-Palais in Glückstadt, März 2024


Kritik 2024

Wasmer-Palais in Glückstadt, Samstag, 23. März 2024

Nach dem großen Erfolg des letzten Jahres mit ihren Buschiaden waren die Schauspieler Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider wieder zu Gast bei der Volkshochschule
Glückstadt. Mit ihrem Programm „LiteraTierisches“ begeisterten die beiden Schauspieler erneut die Zuschauer und Zuschauerinnen im Stucksaal des Wasmer-Palais. Das Publikum konnte eine
satirische Lesung mit Texten und Gedichten von Wilhelm Busch, Ringelnatz und Christian Morgenstern in hervorragender Rhetorik und Schauspielkunst erleben. Die Bremer Stadtmusikanten der Brüder Grimm wurden sehr facettenreich dargestellt. Manfred Kybers Spatzengeschichte Lups  und Kurt Tucholskys Geschichten aus dem Zoologischen Garten in Berlin mit Der Löw‘ ist los und  Affenkäfig halten den Menschen sozusagen den Spiegel vor, so dass man sich am Ende fragen muss, ob überhaupt eine Differenzierung zwischen Menschen und Tieren möglich ist.

Fazit: ein sehr unterhaltsamer und humorvoller Abend.

Markus Maria Winkler als Affe in "LiteraTierisches" im Wasmer-Palais in Glückstadt, März 2024


Kritik 2023

Allgemeine Laber-Zeitung, 27. September 2023

Ein tierisch humorvoller Abend

Satirische Lesung mit Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler in der Bücherei.

Schierling. Rund 40 Gäste erlebten kürzlich einen sehr heiteren Abend mit Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler bei der satirischen Lesung LiteraTierisches. Beide sind keine Unbekannten in der deutschen Comedy-Szene und haben sich bereits einen Ruf als äußerst unterhaltsame Bühnenkünstler erarbeitet. Mit ihrem Wortwitz und ihren rhetorischen Fähigkeiten schaffen sie es stets, durch die ausgewählten Geschichten und Verse alltägliche Begebenheiten aufs Korn zu nehmen. 

Bei ihrem Vortrag in der Marktbücherei Schierling starteten sie mit dem Text Lups von Manfred Kyber, der von einem Spatzenpärchen erzählt. Und wie in so vielen menschlichen Beziehungen schafft es das Männchen auch hier nicht, es dem Weibchen recht zu machen, dass nach eigenem Empfinden nicht nur das Sitzen auf den Eiern besser beherrscht. Die Geschichte Der Löw ist los von Kurt Tucholsky beschreibt den Ausbruch des Löwen Wüstenkönig aus dem Berliner Zoo. Nachdem die Nachricht über den unerlaubten Freigang sofort die Runde macht, ist die Stadt bald wie leergefegt. Während die obere Schicht in ihren Fahrzeugen in den verlassenen Straßen sitzen, erarbeitet das Reichswehrministerium einen Feldzugsplan gegen die Bestie. Das Tier jedoch findet die verlassenen Straßen äußerst langweilig. Deshalb macht sich der Löwe auf den Weg zurück in das Raubtierhaus des zoologischen Gartens. Ein Ausbruch kommt für ihn nie wieder in Frage, dieses vielgelobte Berlin ist ja an Eintönigkeit nicht zu übertreffen.

Schauspielerische Einlagen

Weitere Geschichten und Reime von Joachim Ringelnatz, Johann Wolfgang von Goethe und Wilhelm Busch wurden in toller Schauspielkunst zum Besten gegeben, bevor der Text Die Eintagsfliege von Manfred Kyber noch einmal einen Einblick in das kurze Leben des Insekts bot, welches sich ja leider nur über morgens, mittags und abends erstreckt. Jedem der Gäste war das Märchen der Brüder Grimm von den Bremer Stadtmusikanten bekannt, allerdings hatte man es selten so kurzweilig wie an diesem Abend vorgetragen bekommen. Mit dem Gedicht Der Hecht von Christian Morgenstern lieferten Winkler und Wegscheider nochmals einen zynisch-humorvollen Text mit einer guten Portion sozialkritischer Weisheit. Das offizielle Programm endete mit Der Ball der Tiere von Elise Bake, bevor sich die sympathischen Künstler noch zu einer Zugabe überreden ließen. 

Wegscheider und Winkler bewiesen in der unterhaltsamen Veranstaltung ein weiteres Mal ihre Vielseitigkeit, mit der sie die verschiedenen Tierarten mit ihren Eigenheiten auf die Bühne brachten. Dabei wurde natürlich auch so manches zwischenmenschliche Klischee aufgedeckt.

Jürgen Wegscheider (rechts) und Markus Maria Winkler boten bei der satirischen Lesung "LiteraTierisches". Foto: Ilse Scheuerer


Kritik 2021

So manchen Vogel abgeschossen - Markus Maria Winkler, auch mal in stummer, aber mimikstarker Rolle als Affe und Jürgen Wegscheider, der auch mal als Frosch hockend agierte, begeisterten die Zuschauer im Neuen Schauspielhaus in Uelzen. Von Ute Bautsch-Ludolfs

Mal rabenschwarz, später ausgefuchst, hundsgemein, bärbeißig, rattenscharf, kauzig oder auch mal saublöd und aalglatt: Viele deutsche Tiermetaphern passten zu den Beiträgen bei LiteraTierisches am Sonnabend im Neuen Schauspielhaus. Das ging ab wie Schmidts Katze - und man musste aufpassen wie ein Luchs, welcher Vogel da wieder abgeschossen wurde. Bestens aufgelegte Akteure des kurzweiligen Abends waren Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler. 

Wer sitzt im Käfig und wer davor?

Das Tier stand im Mittelpunkt, eingeflochten in Texte, vom Gedicht über die Erzählung bis hin zum Märchen namhafter Autoren wie Tucholsky, Ringelnatz, Goethe, Busch, Brüder Grimm und mehr. Darin versteckt war auf süffisante, humorvolle, besinnliche oder satirische Art und Weise so manche Botschaft an den Menschen angesichts der Wesenszüge, Eigenschaften, Eigenarten und des Verhaltens der Tiere. Gleich mehrmals kamen Affen vor. Beispielsweise in Tucholskys Der Affenkäfig. Da stellt er eher den Menschen als lächerlich dar. Aber eigentlich sind doch Mensch und Tier hinter Gittern. Hat der Mensch sich da nicht selber hineingesetzt? Wunderbar die Darstellung des Affen durch Markus Maria Winkler - wie überhaupt der gekonnte Gebrauch der mimischen Muskulatur beider Schauspieler. Dazu die Öffnung und Schließung von Augen und Mund - hervorragend auch die Sprechtechnik mit präziser Artikulation. Da wurde schon mal aus einem "Scht" ein bremisches "St" beim Esel der Stadtmusikanten, Wienerisches und Ostfriesisches tauschten ebenso auf. Und Tierlaute - etwa bei Elke Bakes Der Ball der Tiere - von der Nachtigall übers Schwein bis hin zum Pudel.

Wie Eintagsfliegen das Jetzt genießen

Mehfach übernahm einer den Part der direkten Rede des Textes mit entsprechender Stimmfärbung. Und neben dem Dialog gab es natürlich auch den Monolog - Ausdrucksfähigkeit pur. Gelungen war auch Kybers Eintagsfliege. Was bedeutet schon die Ewigkeit? Den Tag genießen - das ist angesagt. Frösche, der in Berlin ausgebüxte Löwe, Hund, Fuchs, Krähe und mehr tummelten sich auf der Bühne. Immer darin versteckt: viel Menschelndes. Das Schlusswort, gemeinsam von den Künstlern gesprochen: Alles Leben ist ewige Ostern.

Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider als Sylphe Zefire und Hänschen Däumeling in "LiteraTierisches" im Wasmer-Palais in Glückstadt, März 2024


Kritik 2020

Neumarkter Zeitung vom 10. 03.2020

Von locker-leicht bis Affen-scharf

Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider präsentieren LiteraTierisches im Gewölbe der Residenz. Die beiden Schauspieler zeigen nicht nur das Menschliche im Tier und das Tierische im Menschen, sondern begeisterten auch mit ihren Darstellungen der Tiere selbst. Grosser Beifall war ihnen sicher.

Neumarkt. LiteraTierisch ging es am Freitag im Gewölbekeller der Residenz zu: Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider, die das Neumarkter Publikum schon vor einem Jahr mit ihnen Buschiaden unterhalten hatten, waren erneut im Rahmen der Reihe Klangraum zu Gast. Diesmal widmeten sie sich dem tierischen Schaffen berühmter Literaten.

Die beiden Schauspieler arbeiten schon seit langem zusammen: LiteraTierisches war 2006 ihr erstes gemeinsames Programm. Dass sie damit immer noch auf der Bühne stehen, belegt die Qualität des Ausgangsmaterials ebenso wie die Beliebtheit der Inszenierung. Ob Goethe oder Tuchoslky, immer wieder haben sich Schriftsteller die Frage gestellt, warum Menschen über Tiere lachen - und ob es vielleicht nicht oft genau anders herum ist, wenn sich Mensch und Tier mustern.

Aus diesem reichen Fundus schöpften Winkler und Wegscheider eine bunte Auswahl von Gedichten, Märchen und Geschichten, die sie mit Verve präsentierten und deren Subjekte auf zwei und mehr Beinen sie mit prägnanter Mimik und Gestik zum Leben erweckten. Dabei mischten sie Bekanntes und weniger Bekanntes, längere und kürzere Formen. Wilhelm Buschs Vogel auf der Leimrute oder Ringelnatz´ Das Reh kannte wohl jeder. Goethes Beruf des Storches samt kirchenkritischer Sottise nicht unbedingt.

Manfred Kybers Lups beleuchtete allzu menschliche Beziehungsprobleme, während Winkler und Wegscheider das Spatzenpaar Herr und Frau Lups im Ehestreit mit gespreiztem Gefieder und frustriertem Flattern darstellten. Bei Tucholskys Der Löw ist los ließen sie die verängstigten Bürger und Krisengewinnler ebenso auftreten wie den Löwen selbst, der sich eigentlich nur die wilde Freiheit Berlins mal selbst ansehen will, aber ob des Chaos davon schnell die Schnauze voll hat.

Hänschen Däumeling von Wilhelm Busch wurde zur Paradenummer vom betrunkenen Hänschen bis zur lispelnden Sylphe, und Peter Hammerschlags Der Tierfreund an der Arbeit ließ bei der Begegnung zwischen nervigem Tierfreund und genervten Hund das Publikum einhellig Partei für den Vierbeiner ergreifen.

Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider zeigten nicht nur das Menschliche im Tier und das Tierische im Menschen, sondern begeisterten auch mit ihren Darstellungen der Tiere selbst. Ob Eintagsfliege, Frosch, Ameise und Käfer in Manfred Kybers Die Eintagsfliege, oder Esel, Hund, Katze und Hahn in den Bremer Stadtmusikanten - alle waren sie auf den ersten Blick identifizierbar, während Winklers Talent für Tierstimmen zusätzlich für Begeisterung sorgete.

Neben Locker-Leichtem wie Ringelnatz´ heimatlosem Meerschweinchen auf der Suche nach dem Meer, präsentierte das Duo auch Nachdenkliches wie Tucholskys Affenkäfig mit seinem scharfen Blick auf die Affen und Zoobesucher, die sich zum Affen machen, oder abermals Ringelnatz die Ansprache des Seehunds an den Robbenjäger.

Der sprachspielerische Ball der Tiere bildete den passenden Abschluss, jedoch noch nicht das Ende des Abends: Für den Fuchs von Wilhelm Busch und als zweite Zugabe Ringelnatz´ Spott auf Karl May Es trafen sich von ungefähr ernteten Wegscheider und Winkler nochmal großen Beifall.

Kritiken und Pressestimmen von 2018

Bildrechte: Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler

Ein Abend mit Texten von Tucholsky, Ringelnatz, Busch & Co.
Ein Löwe spaziert durch Berlin, ein Frosch übt sich als Dirigent, ein Bär wandert über den Semmering. Diesen und anderen Tieren haben sich die Münchener Schauspieler Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler gewidmet und sich dabei an Texten von Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz, Manfred Kyber, Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Busch, Christian Morgenstern, Hanns von Gumpenberg, Peter Hammerschlag bis zu den Brüdern Grimm bedient.
Sind Tiere die besseren Menschen? Mit humorvollen Geschichten und Gedichten gehen die Schauspieler der Frage nach, warum Menschen über die Tiere lachen - oder umgekehrt? Zwei Künstler, die das Spektrum des Humors bedienen: das Schmunzeln, das schadenfrohe Grinsen, das verschämte In-den-Spiegel-Schauen und das befreiende Gelächter. Humor, knochentrocken, rabenschwarz und augenzwinkernd hintergründig. Eine Verbindung, die literarisches Vergnügen mit Niveau garantiert. Extra Farbe bringen sie durch Ihre Dialekte in die ohnehin schon amüsanten Texte: Der eine spricht ostfriesisches Platt, der andere schönstes Wienerisch - nicht immer, aber wenn’s gerade passt.


Wegscheider und Winkler stöbern herum und präsentieren Ausgewähltes aus dem „Tierischen Schaffen“ ausgewählter Literaten. Diese Geschichten leben von der Jahrtausende alten Praxis, die verschiedenen physiognomischen Merkmale des Menschen sowie seinen Charakter und sein Verhalten mithilfe von Vergleichen aus dem Tierreich zu beschreiben. So entstand eine regelrechte Tiertypologie, die bis in die Alltagssprache vordrang: bienenfleißig, nachäffen, dreckiges Schwein. Wie diese Beispiele zeigen, schließen sich Erkenntnis gewinnende und satirische Absichten nicht aus. „LiteraTierisches“ wird humorvoll und auch besinnlich an das Publikum weitergegeben: Gedichte, Fabeln, Erzählungen und Lieder über die Welt der Tiere sorgen nicht nur für Schmunzeln und Szenenapplaus, sondern stimmen eben auch nachdenklich. „Bitte piano!“ und „ganz amoroso“ fordert der Dirigent des Philharmonischen Froschchores in der etwas skurrilen Fabel „Die fünfte, so genannte feuchte Sinfonie“ von Manfred Kyber. Dann wieder Altbekanntes wie die „Bremer Stadtmusikanten“ oder „Der Ball der Tiere“.

Schön auch, wie realitätsnah die Tierstimmen nachgeahmt werden. Mit viel Mimik und pointiertem Ausdruck würzen die beiden Kabarettisten ihre Darbietung und wollen dabei ihre Bühnenherkunft nicht verleugnen. Ihre professionelle Ausbildung kommt den Künstlern besonders bei den bekannteren Texten (wie denen von Wilhelm Busch) zu Gute, denen sie neue Akzente geben. Das sind zwei Stunden tierisch guter Unterhaltung!

Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider in "LiteraTierisches", im Eilenriedestift in Hannover, 2024, Foto: Uwe Weiner


Weitere Kritiken:

Ein tierisches Lesevergnügen, Wegberg, 23. Oktober 2018

Mit präzisem Ausdruck und sehr lebendiger Darstellung präsentierten Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler die Werke großer Autoren wie Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz oder Wilhelm Busch, die sich mit Tieren beschäftigten und oftmals die Menschen meinten. Die Satiriker und Schauspieler waren auf Einladung des Kulturrings Wegberg mit dem Programm „LiteraTierisches“ in die Wegberger Mühle gekommen.  brachten sie in stimmungsvoller Atmosphäre mit Gestik, Schauspiel und verschiedenen Stimmen die Märchen, Gedichte oder Scherzreime als faszinierende Seh- und Hörerlebnisse dar.

Die beiden hatten aus den Texten von Meistern wie Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz oder Wilhelm Busch diejenigen ausgewählt, die sich mit Tieren beschäftigten und oftmals die Menschen meinten. Der Streit von Spatzenmutter und Spatzenvater in Manfred Kybers „Lups“ amüsierte auch hier durch Parallelen, die sich zu menschlichen Verhaltensweisen aufdrängten. Zunächst darf sich das Männchen nicht auf die Eier setzen und es entsteht ein Streit darüber, wessen Gelege es eigentlich ist. Später soll er es von ihr aus sogar, anstatt in den Club zu gehen. Zu Kurt Tucholskys Text „Der Löw ist los“ bezogen die Darsteller Partei. Während Markus Maria Winkler, der aus Wilhelmshaven stammt und wie der Kärntner Jürgen Wegscheider in München wohnt, die umfassenden Vorkehrungen zur Gefahrenabwehr recht nüchtern darlegte, schlenderte Wegscheider lässig und majestätisch wie das entflohene Tier durch die Zuschauerreihen. Tierische Gedanken an das nächste Fressen und die Verwunderung über menschenleere Straßen in der angeblich an Attraktionen reichen Stadt Berlin gaben den Zuhörern eine Ahnung davon, was in einem Wüstenkönig in dieser Situation vorgehen könnte. Er ließ sich schließlich bereitwillig zum Käfig zurückführen.

Mit wechselnden, den einzelnen Personen in Wilhelm Buschs Werk „Hänschen Däumeling“ entsprechenden Stimmen präsentierten beide das Abenteuer des kleinen Wesens. „Sein Mut ist ohne Tadel, sein Degen spitz wie eine Nadel“, hieß es darin – die Darsteller stachen imaginär die Spinne tot, lallten aufgrund von Alkoholgenuss und lispelten wie die Königin. Präzise und witzig brachten die beiden zudem das philosophisch geprägte Kapitel „Die Eintagsfliege“ aus Manfred Kybers Werk „Balduin Brummsel und andere Tiergeschichten“ dar. Oder sie ließen mit markerschütterndem „Krähen“ und weiteren effektvollen Tierstimmen „Die Bremer Stadtmusikanten“ der Brüder Grimm lebendig werden. Zudem saß Markus Maria Winkler sich lausend und wundernd auf dem Tisch, während sein Bühnenpartner lebhaft das menschliche und tierische Treiben in Kurt Tucholskys „Affenkäfig“ zu Gehör brachte.

Der Abend mit Literatur der großen Autoren mit feinsinnigem Humor gefiel dem Publikum, das vielfach lachte, viel Beifall spendete und eine Zugabe erhielt. Die Darsteller hatten sich in München auf der Schauspielschule kennengelernt. Das Programm „LiteraTierisches“ legten sie 2006 auf und fügen immer wieder andere Texte ein. Das Duo ist selbstständig und spielt zwölf Programme. Als Tourneetheater sind sie länderübergreifend unterwegs. Mit Schauspiel brechen sie die Lesung auf, erwecken die Texte zum Leben und stellen sie plastisch dar, erzählten sie. Das, was sie begeistert, wollen sie auf diese Weise mitteilen, so dass es sich überträgt und sich der Funke entzündet. Ebenso möchten sie so verhindern, dass die Autoren in Vergessenheit geraten.

Tiere sind auch Leute - beinahe


Aubing-Neuaubinger Zeitung, 8. Oktober 2015

Aubing - Wegscheider und Winkler halten dem Publikum den Spiegel vor.

Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider klären als Herr und Frau Spatz grundlegende Fragen einer Ehe: Wem gehören die Eier? Wer darf drauf sitzen? Wird es ein Bub oder ein Mädchen? Und wer trägt die Verantwortung?

Bereits im Frühjahr haben sie ihr Publikum im Aubinger Herzl mit szenisch gelesenen Buschiaden erfreut. Diesmal gastieren die Schauspieler und Vortragskünstler in Aubing mit humorvollen und satirischen Tiergedichten und - geschichten von Wolfgang Amadeus Mozart, über Goethe bis hin zu Joachim Ringelnatz.

Zu allen Zeiten kleideten Dichter Kritik an menschlichen Unzulänglichkeiten, an Staat und Gesellschaft in Tiergestalt, zur Freude der Menschen, die erst nachträglich merken, dass sie über sich selber gelacht haben. Wohlbekannt, aber immer gut, ist die burleske Geschichte von den Bremer Stadtmusikanten aus der Sammlung der Brüder Grimm, vorgetragen mit Körpereinsatz und individuellen Stimmen für jede Figur. Vertraut dürften den Zuschauern auch die meisterhaften satirischen Tierparabeln von Wilhelm Busch, für den "Affen auch Leute" waren, gewesen sein. Eine Entdeckung waren die Szenen einer Spatzenehe von Manfred Kyber, einem baltischen Dichter und engagierten Tierschützer. Und ein freudiges Wiedererkennen von ehelichen Befindlichkeiten dazu, wie man an den vergnügten und kundigen Reaktionen des Publikums bemerken konnte. Auch Kurt Tucholsky trägt seine Kritik an der Gesellschaft in der Geschichte vom Löwen Franz Wüstenkönig kaum verhüllt vor, nur leicht abgepuffert durch groteske Übertreibung. Der Löwe, der durch die Nachlässigkeit des Tierpflegers aus seinem Käfig entkommt kann nun wie ein Tourist durch Berlin spazieren, benimmt sich völlig normal. Seine Beobachtungen und Überlegungen sind sachlich, vernünftig und angemessen, doch die Menschen drehen völlig durch, die Schilderungen ihres panischen Verhaltens eskalieren ins Surreale. Berlin ist außer Rand und Band, nur die Börse reagiert gefasst, wie immer. Ganz wie im wirklichen Leben also. Der Löwe zieht es daraufhin vor, in seinen Käfig im Zoo zurückzukehren. Er braucht Ruhe. Bei der Szene "Tierfreunde", von einem Wiener Kabarettisten, dessen Spur sich in Ausschwitz verliert, möchte einem das Lachen im Hals stecken bleiben. Ein vermeintlicher Tierfreund redet auf einen Hund ein, der vor einem Fleischerladen angebunden ist, durch einen Maulkorb an einer angemessenen Reaktion gehindert. Diese Ansprache ist Wiener Schmäh von der ganz schwarzen Art, eine gemütliche Tierquälerei an einem wehrlosen Hund, der sich fragt, warum eigentlich Menschen ohne Maulkorb gehen dürfen. Ja, warum eigentlich? Vielleicht ist das beim nächsten Mal zu erfahren? em

Tierisches Vergnügen im Theater

Norddeutsche Rundschau Di., 6.10. 2015, Itzehoe

Das Tier in der Literatur, was für ein Thema für ein Literaturseminar. Aber nein, Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider begutachten in ihrem Programm "LiteraTierisches" im Studio des Theaters die Fauna nicht akademisch, sondern mit Humor, inspiriert von Wilhelm Buschs Vogel, der, unmittelbar bevor ihn die Katze frisst, noch sein schönstes Tirili singt: "Der Vogel, scheint mir, hat Humor."

Damit ist der Grundakkord für diese Lesung der Schauspieler gespielt. In Texten von Wilhelm Busch, Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz und Christian Morgenstern spielt das Humorvolle, das die menschlichen Schwächen im Verhalten und den Überlegungen der Tiere spiegelt, die entscheidende Rolle. Dabei kommt Bekanntes zu Gehör wie die Altonaer Ameisen, die auf dem Weg nach Australien schon an der Elbchaussee schlappmachen (Ringelnatz), weniger Bekanntes wie Mozarts eckiges Gedicht über den Star oder Vielschichtiges wie Buschs "Hänschen Däumeling" - ein winziges Kleindrama, das ein wenig an Schillers "Ring des Polykrates" erinnert.

Auch das Groteske kommt nicht zu kurz. Das Musikfeuilleton wird auf die Schippe genommen, wenn Frösche Manfred Kybers fünfte Sinfonie, die sogenannte Feuchte, aus vollen Kehlblasen anstimmen. Allerdings schnattert eine gefräßige Entenfamilie dazwischen. Da wird das ewige Hüsteln in den Pianissimo-Passagen eines Klassikkonzerts im Fortissimo durch den Kakao gezogen. Die beiden Schauspieler ahmen die Stimmen durchaus realitätsnah nach, sehr zum Amüsement des Publikums. Tierisch gut. pak

Tierisch gute Unterhaltung Von Manuela Rieger (Augsburger Allgemeine), 2015SchmiechenSind Tiere die besseren Menschen? Mit humorvollen Geschichten und Gedichten spürten Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler im Seminarzentrum Plankmühle der Frage nach, warum Menschen über die Tiere lachen - oder umgekehrt? Zwei Künstler, die das Spektrum des Humors bedienten: das Schmunzeln, das schadenfrohe Grinsen, das verschämte In-den-Spiegel-Schauen und das befreiende Gelächter. Humor, knochentrocken, rabenschwarz und augenzwinkernd hintergründig. Eine Verbindung, die literarisches Vergnügen mit Niveau garantierte. 

Die Schauspieler Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler stöberten und präsentierten Ausgewähltes aus dem „Tierischen Schaffen“ ausgewählter Literaten. Diese Geschichten leben von der Jahrtausende alten Praxis, die verschiedenen physiognomischen Merkmale des Menschen sowie seinen Charakter und sein Verhalten mithilfe von Vergleichen aus dem Tierreich zu beschreiben. So entstand eine regelrechte Tiertypologie, die bis in die Alltagssprache vordrang: bienenfleißig, nachäffen, dreckiges Schwein. Wie diese Beispiele zeigen, schließen sich Erkenntnis gewinnende und satirische Absichten nicht aus. „LiteraTierisches“ von Ringelnatz bis Busch, von Goethe und Kyber bis Morgenstern wurden humorvoll, aber auch besinnlich an das Publikum weitergegeben. Gedichte, Fabeln, Erzählungen und Lieder durch die Welt der Tiere sorgten nicht nur für Schmunzeln und Szenenapplaus, sondern stimmten nachdenklich. 

Mit viel Mimik und pointiertem Ausdruck würzten die beiden Vortragskünstler ihre Darbietung und konnten dabei ihre Bühnenherkunft nicht verleugnen. Ihre professionelle Ausbildung kommt den Künstlern besonders bei den bekannteren Texten, wie denen von Wilhelm Busch, vorteilhaft zur Geltung. Nicht nur Nachdenkliches, sondern auch Heiteres zum Schmunzeln wurde rezitiert: „Bitte piano!“ und „ganz amoroso“ fordert der Dirigent des Philharmonischen Froschchores in der etwas skurrilen Fabel „Die fünfte, sogenannte feuchte Sinfonie“ von Manfred Kyber. Dann wieder Altbekanntes wie die „Bremer Stadtmusikanten“ oder „Der Ball der Tiere“.

Unterhaltsam war dabei, wie realitätsnah die Tierstimmen nachgeahmt wurden. Winkler bereitete sich in der Pause wohl schon auf die Geschichte von Tucholskys Affenkäfig vor, wo sich nicht die Affen im Käfig zum Affen machen, sondern das Publikum davor. Nach zwei Stunden „tierisch“ guter Unterhaltung waren die Stimmbänder der Künstler beansprucht, doch herzlicher Applaus ermöglichte eine Zugabe.  Sati(e)rische Lesung im Alten Torkel der Stadtbücherei, 2014„Wenn einer meint, dass er ein Vogel wär', so irrt sich der“, zitiert Jürgen Wegscheider frei nach Wilhelm Busch. Rechts Markus Maria Winkler. 

Überlingen (mbs) In der ersten Lesung nach der Sommerpause traten die beiden Schauspieler Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler in der Stadtbücherei in Dialog. Mit tierischen Geschichten unter anderem von Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz, Kurt Tucholsky und den Gebrüdern Grimm trieben sie den Sprachwitz der Autoren durch pointiertes Reden und eine geradezu spitzbübische Vortragsweise auf den Punkt. Pointen prasselten ins Publikum und fütterten die Gäste mit harter Kost: „Wenn ein Hündchen kotzt, sollst du mit ihm leiden, Maulkorb ihm durchschneiden“, frei nach Joachim Ringelnatz. Spätestens jetzt prustet die Dame in der zweiten Reihe los.

Mit seinem Standardprogramm „Der Löw‘ ist los“ von Kurt Tucholsky schießt der österreichische Schauspieler Wegscheider das nächste Tor beim Publikum.Seit vier Jahren tingeln die beiden Künstler mit ihrem satirischen Programm „LiteraTierisches“ durch den deutschsprachigen Raum. Eine Abendunterhaltung auch zum Nachdenken, so wie bei der Geschichte von Manfred Kybers „Eintagsfliege“. Die Eintagsfliege, die ihr Leben morgens, mittags und abends genießt, sich wandelt, ihr Futteral ablegt, aufsteigt in die „durchsumpfte Unendlichkeit“. Sie will den Augenblick genießen, von Licht, Luft und Sonne leben, denn „was ist schon ein Tag?“Bei Morgenstern hat „Der Hecht“ tierisch Durchfall und Wilhelm Busch weiß: „Drei Wochen war der Frosch so krank, jetzt raucht er wieder, gottseidank“. Mit Goethe und Mozart gelangen die beiden Schauspieler in der Überlinger Stadtbücherei über allerhand komisch-groteske Verse und Dichtungen weiter zu den altbekannten Bremer Stadtmusikanten, denen Markus Maria Winkler sich als „Nordlicht“ verbunden fühlt.

 Nach all den vielen tierischen Tiefgründigkeiten gesteht Besucher Bernie Bröggelhoff aus Taisersdorf im Anschluss an den vergnüglichen Abend, dass es ihm vor allem der Ringelnatz angetan hatte. Und warum? „Das Reh springt hoch, das Reh springt weit, warum auch nicht, es hat ja Zeit“, zitiert er das Gehörte.  Freies Wort, 21. 10. 2008Der Mensch im TierArnstadt: LiteraTierisches zu den Literaturtagenvon Berit Richter Arnstadt - Joachim Ringelnatz, Kurt Tucholsky, Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Busch, die Gebrüder Grimm - sie alle haben etwas gemeinsam. Sie beschrieben nämlich in einigen ihrer Werke Tiere. Eben jene tierische Literatur nahmen Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider als Ausgangspunkt für ihre Lesung "LiteraTierisches", die im Rahmen der Arnstädter Literaturtage in der "Goldenen Henne" stattfand. Sowohl der gebürtige Wilhelmshavener Winkler wie auch der Kärntner Wegscheider absolvierten ihre Schauspielausbildung an der bekannten Zerboni-Schule in München und spielten anschließend in verschiedenen Ensembles. Dass beide ihr Handwerk verstehen wurde auch in Arnstadt rasch deutlich.

Es war weitaus mehr als eine Lesung zumeist bekannter Texte.Mit feinsinnigem Witz und viel Charme zelebrierten die jungen Künstler ihre Darbietung geradezu. Ob die "Bremer Stadtmusikanten" oder die quackenden Frösche in Manfred Kybers "Fünfter, sogenannter feuchte Sinfonie", immer wieder wurden die Tierstimmen perfekt nachgeahmt. Dabei spielten sich die beiden die verbalen Bälle nur so zu, ergänzten einander und traten in einen regelrechten Dialog, fast so als würden sie die Texte nicht vortragen sondern erst spontan kreieren. Unterstützt wurden Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider durch den Musiker Istvan Galus. Auch der Ungar verlieh mit seinen Instrumenten den Tieren Klang und Stimme.

Heiteres, schräges und mitunter hintersinniges zeichnete die Auswahl der Texte aus. Auch wenn vieles zum Lachen anregte, platte "Brüllkomik" der aktuellen Comedy-Szene war Texten wie Vortragenden fremd. Vielmehr legten die Künstler Wert auf Mimik und pointierten Ausdruck. Und so manches vorgetragene Wort regte zum Nachdenken an. Denn steckt nicht etwas menschliches in allen Tieren? So sind es die Menschen, die sich in Tucholskys "Affenkäfig" zum Affen machen, nicht die Tiere. Auch Kybers "Eintagsfliege", die das Leben zu genießen versteht, ganz im Gegensatz zur volkswirtschaftlich orientierten Ameise und dem ständig den entscheidenden Punkt suchenden Käfer, selbst wenn es nur aus Morgen, Mittag und Abend besteht, haftet viel menschliches an. 

 

Wehe, wenn sie losgelassen „LiteraTierisches“ in der Flussmeisterei

(Augsburger Allgemeine) Neu-Ulm

Weil es im Zoo zu langweilig wurde, spaziert der Wüstenkönig seelenruhig durch die Hauptstadt, die ob des Raubtiers in Panik und Anarchie versinkt: „Der Verkehr blieb stehen und sah zu, wie er geregelt wurde.“ Das muss die Menschenwelt erleben, als es in Berlin heißt „Der Löw ist los!“ Eine Pressemeldung? Mitnichten. Eine herrliche Satire von Kurt Tucholsky, vorzüglich vorgetragen von den Schauspielern Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler in der Neu-Ulmer „Flussmeisterei“. Die mitunter haar- und fellsträubend geringen Unterschiede zwischen Mensch und Tier kredenzte die Lesung „LiteraTierisches“ mit feinsinnigem Humor und charmanten Zwischentönen. 

Die sinnvolle Mixtur aus Märchen, Satire und literarischer Tierstudie unterhielt köstlich. Komisches über Frösche, Hunde und Eintagsfliegen. „Es sitzt ein Vogel auf dem Leim/ er flattert sehr und kann nicht heim“, mit diesem Klassiker von Wilhelm Busch begann der Abend, dem ein kleines, doch aufmerksames Publikum folgte. Manfred Kyber, leider fast vergessener Humorist, war mit seiner vorzüglichen Kurzmär von der „fünften, sogenannten feuchten Symphonie“ vertreten, worin Frösche großorchestral aufspielen; Kybers Kurzgeschichte von der Eintagsfliege über die Zufälle eines „ganzen Lebens zwischen Früh und Abend“ entspinnt ein urkomisches Zwiegespräch unter Tieren, das sehr „menschelt“. „Unterhalten kann man sich erst, wenn man weiß, wer wen frisst“ – diese Weisheit eint Mensch und Tier. Joachim Ringelnatz, Großmeister des charmanten Nonsensgedichts, bat: „Wenn ein Hund kotzt, soll man ihn nicht stören“. Und konstatierte: „Das Tier ist ehrlich – und darum gut.“ Wegscheider und Winkler ließen die gefiederten, pelzigen und wasseratmenden Zeitgenossen mal als Dialog, mal im Monolog zu Wort kommen, zeigten, wie sich die Geschichten und Gedichte von Schriftstellern wie Ringelnatz, Tucholsky oder auch Goethe vor allem in einem gleichen: Die Autoren machten sich im Grunde nie über das Tier, sondern über den Menschen lustig. Kein Wunder, dass Busch dichtete: „Der Vogel, scheint mir, hat Humor“ und dass Kurt Tucholskys Löwe mit dem Gedanken „Nie wieder!“ freiwillig in seinen Käfig zurückkehrt. Das wahre Theater findet immer vor den Gitterstäben statt, denn, so Tucholsky mit den Stimmen von Wegscheider und Winkler, jeder Mensch sieht ein bisschen wie ein frisch gelauster Affe aus. Ein rundum gelungener Literaturabend in der „Flussmeisterei“. (flx) 

DAS PROGRAMM IST AUCH MIT MUSIKALISCHER BEGLEITUNG BUCHBAR !

Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler in "LiteraTierisches" im Eilenriedestift in Hannover, 2024, Foto: Uwe Weiner


Gastspielorte 2006 bis heute

LiteraTierisches

Anzahl der Aufführungen: 203

2024

Wasmer Palais - Stucksaal in Glückstadt, Tertianum Residenz Zollikerberg in der Schweiz, SeniorenWohnen Bamberg, DKV-Residenz in der Contrescarpe in Bremen, MUNDUS LEBEN Senioren-Residenz Kassel, Eilenriedestift in Hannover, Kursana Residenz Hamburg, 

2023

Kulturfrühstück der VHS Rendsburger Ring e. V. im Bürgerzentrum Büdelsdorf, Varieté-Zelt der Hofbuchhandlung Kathrin Wellmann in Wardenburg - Westerholt, Marktbücherei Schierling, GDA Wohnstift Göttingen,

2022

KUNSTschmiede der Neuen Künstlerkolonie Brannenburg e. V., Wohnstift Rüppurr Karlsruhe, KWA Parkstift Aeskulap Bad Nauheim, Kurstift Bad Homburg vor der Höhe, Kursana Prien am Chiemsee, 

2021

Neues Schauspielhaus Uelzen, Stadtteilbibliothek Ofenerdiek in Oldenburg, Kröpeliner Mühle in Kröpelin, 

2020

Gewölbekeller der Residenz in Neumarkt in der Oberpfalz, 

2019

Kursana Villa Königstein im Taunus, Villa Hafner in Maria Lankowitz in Österreich, Tertianum Residenz Zollikerberg in der Schweiz, GDA Wohnstift am Zoo in Frankfurt am Main, GDA Hildastift am Kurpark in Wiesbaden, Kurgartensaal in Wyk auf Föhr, Vintage Coffee & Books in Reinbek, Alte Schulscheune am Scharmützelsee in Diensdorf-Radlow, Steinmühle Erich Kästner Kinderdorf e. V. in Oberschwarzach, 

2018

GDA Wohnstift Hannover-Kleefeld, Rathaus Kulturkreis Everswinkel, Kräuterkasten Bürgertreff Kleinkunst in Albstadt, Die Kramserei in Klein Krams, Katholisches Gemeindezentrum in Bad Boll, Listland-Stiftung Erlebniszentrum Naturgewalten in List auf Sylt, Musikbrennerei in Rheinsberg, Kulturring Wegberger Mühle in Wegberg, 

2017

VHS im Kultur- und Bildungszentrum Ismaning, Schloß Filseck Förderkreis in Uhingen, Schloß Blutenburg in München, Seniorenwohnsitz Ratzeburg, 

2016

Ringhotel Sellhorn in Hanstedt in der Nordheide, Pusta-Stube in Bremen, Kulturkreis Wörrstadt, Hotel Hochschober auf der Turracher Höhe in Österreich, Das Kult Theater in Braunschweig, Kulturschusterei im Kino in Barmstedt, Café K in Berlin, Stadtbücherei Östringen, 

2015

Schloß Filseck in Uhingen, Heinrich Heine Club in Offenbach, Niederbarnimer Kulturbund Bernau e. V., Leutloff´s Wirtshaus in Zeuthen, Kulturtenne in Damnatz, Kursana am Zoo in München, Kursana Fankfurt am Main, Wohnstift Frankenberg an der Eder, Curanum in Ulm, Kursana Linz Österreich, Aubinger Herzl in München, Kursana Residenz Bad Pyrmont, Studiobühne des Theaters in Itzehoe, GDA Wohnstift Hannover - Waldhausen, Kursana Wedel, 

2014

Koffer-Kellertheater in Lahr-Hugsweier, KWA Kurstift in Bad Dürrheim, Brandsköppshaus in Hinternah, KWA Stift im Hohenzollernpark in Berlin, Klinik Bavaria in Kreischa, Kulturbühne Hirschaid, Grafenreinfeld, Stiftsterassen in Kaufbeuren, Kursana Villa Reinbek, Curanum Bad Schwartau, Katholisches Altenzentrum Laim in München, Die Kulturfabrik der Arenz Stiftung in Langewiesen, PAN Vinothek in Germersheim, Domicil Seniorenpflegeheim in Heilbronn, Tertianum Berlin, Kunstquell Berlin, Kursana Domizil Seligenstadt, Rödermark, 

2013

ASZ Haidhausen in München, Kulturforum Gut Wienebüttel in Lüneburg, Wohnstift Hallerwiese in Nürnberg, Evangelisches Gemeindehaus Bergisch-Neukirchen in Leverkusen, K3 in Winterlingen, Tertianum Konstanz am Bodensee, Markussaal in Wolfsberg in Österreich, Weimar, Lohsdorf in der Sächsischen Schweiz, Kursana Prien am Chiemsee, Erlebniswelten Naturgewalten in List auf Sylt, Culturladen in Clenze, Zetel-Neuenburg, Schloß K in Klein Kussewitz, Schäftlarn, KWA Kurstift Ottobrunn, Kursana Oberursel, 

2012

Literafé in München, Creperie dú Ciel in Münster, Parkwohnstift in Bad Kissingen, Ars Musica im Stemmerhof in München, Hofcafé Kaufbeuren, Stadtbibliothek in Giengen, Roßstall-Theater in Germering, Alpenzoo in Insbruck, Alte Pfarrei in Bad Zwesten-Niederurff, Indisches Restaurant in Konstanz, Tarverne Barreto in Eschbach, Café L´Amar in München, Schwabinger Weihnachtsmarkt in München, 

2011

Seehaus Riederau in Dießen am Ammersee, Seniorenresidenz Am Spandauer See in Berlin, Prinzregentgarten in München, Flußmeisterei un Neu-Ulm, Kursana Seniorenresidenz in München, 

2010

Fachklinik Enzensberg in Hopfen am See bei Füssen, Seniorenzentrum Plankmühle in Schmiechen, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Giesinger Kulturcafé in München, Augustinum Nord in München, Augustinum Stuttgart-Sillenbruch, Augustinum Hamburg, Augustinum Mölln, Augustinum Aumühle, Prinzensaal der Sparkasse in Rinteln, Augustinum Neufriedenheim, Café Piano in Jagsthausen, Sichtbar in Hamburg, Gaststätte Zum Alten Bahnhof in Gödenstorf, Stadttheater Köpenick in Berlin, Tanz- und Familiengaststätte Immergrün in Dresden, Augustinum Bonn, Augustinum Heidelberg, Alte Mühle Kirchdorf bei Bad Wörishofen, Wohnstift Mozart in Ainring, Augustinum Roth, Nalbacher Künstler Treff Im Alten Kuhstall in Nalbach, Stadtbücherei in Überlingen, Augustinum Kleinmachnow, Antiquarium in Wandlitz, Konzertstadl Reimlingen, 

2009

Theater im Keller in Bonn, Maltesersaal in Grafenau, Giesinger Kulturcafé in München, 

2008

Theaterstübchen in Kassel, Schloßkeller Windecken in Nidderau, Gasthaus Baurat in Gelnhausen, Hennererhof in Westenhofen am Schliersee, Bürgerzentrum Burgkirchen, Time Out Bar in Garmisch-Partenkirchen, Hotel Schröder in Schwarzenbek, Carls Kulturkneipe in Oldenburg, Zimmertheater im Lokschuppen in Jever, Theater im Hinterhof in Buxtehuden, Nikolaus-Copernicus-Planetarium in Nürnberg, Casino der Werkstatt-Manufaktur in München, Ratssaal des Rathauses in Stuhr, Leer, Kunst & Bühne in Celle, Café Rossini in Bad Tölz, Kaffee Haus Liederkranz in Bergisch-Gladbach, Jacques Weindepot in Unterföhring, Veranstaltungssaal der Tourist-Information in Ostseebad Sierksdorf, Freilichtmuseum Domäne Dahlem in Berlin, Gut Sandbek in Osterholz-Scharmbeck, Gerhart-Hauptmann-Museum in Erkner, Mehrzwecksaal der Hauptschule in Völs in Tirol in Österreich, Stadtbibliothek in Allach-Untermenzing in München, Forum am Schulzentrum in Bruchhausen-Vilsen, Gemeindebücherei in Aerzen, Scala-Varieté in Fritzlar, Café Teufelhart in Dachau, Ox-Kleine Bühne im Schlachthof in München, Baienfurt, Hotel Excelsior in Köln, 

2007

Stadtbücherei Grafing, Bürgersaal Fürstenried in München, Schloßcafé Fussberg in Gauting, Literaturcafé im Röcklturm in Landshut, Restaurant Fenstergucker in Fürstenfeldbruck, Kulturhaus Zum Gugger in Bad Wörishofen, Gaststätte Zur Freundschaft in München, Mohr-Villa in München, Kulturbahnhof Rimsting am Chiemsee, Pepper-Theater in München, LiLaLu-Festival Literaturzelt auf dem Tollwood in München, La Gallinera in Ebersberg, Ono-Bühne in Bern in der Schweiz, Gaststätte Weißbräu in Deisenhofen, Stadtbücherei Augsburg, Gasthaus Zum Rassen in Garmisch-Partenkirchen, 

2006

Leseraum der neuen Bibliothek in Planegg, Kulturzentrum Messestadt West in München, Schloßcafé Fussberg in Gauting


Danksagung ...
... an die an der Produktion LiteraTierisches beteiligten Firmen und Personen:

Idee und Programmgestaltung: Jürgen Wegscheider, Markus Maria Winkler

Foto und Plakatgestaltung: Wolfgang Gebhard

Jubiläumsbildgestaltung: Markus Maria Winkler

Bühnenbild: Markus Maria Winkler

Gastspielorganisation: Jürgen Wegscheider


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Stand: 2024

Markus Maria Winkler, E-Mail: info@markusmariawinkler.de,  Festnetz: 089-26 01 90 01, Mobil: 0163 20 98 26 1